Originalkompositionen und originale Tastentranskriptionen von Girolamo Frescobaldi, Jean-Henri d’Anglebert und Johann Sebastian Bach
MAHAN ESFAHANI / Cembalo
Die Finger wie aus dem Stegreif über die Tasten fliegen zu lassen und mit den Klangkaskaden die Zuhörenden zu berühren: das steckt hinter dem Begriff »Toccata«. Girolamo Frescobaldi hat diese Form in Rom um 1600 zu früher Meisterschaft geführt, aber ebenso gerne auf bekannte Vokalwerke älterer Meister
oder traditionelle Tanzmusik-Muster zurückgegriffen. Jean-Henri d’Anglebert bereicherte seine eleganten »Pièces de Clavecin« von 1689 um Tastenbearbeitungen beliebter Opern-Arien und -Tänze seines Versailler Hofkollegen Jean-Baptiste Lully. Vielstimmige Ensemblemusik mit den zehn Fingern beider Hände und zugleich intellektuell in den Griff zu bekommen, das war eine Motivation für Johann Sebastian Bach, sich
die am Weimarer Hof kursierenden hochmodernen Violinkonzerte vorzunehmen. Durch gezielte kompositorische Zutaten optimierte er sie gleichzeitig fürs Cembalo. Ebenso scheinen ihn die in London entstandenen Suiten des Franzosen Charles Dieupart zu einem eigenen »englischen« Zyklus animiert zu haben. In einer originellen Melange aus Originalkompositionen und genialen Adaptionen der drei Meister zieht nun Mahan Esfahani das Publikum in Herne in den Bann der schillernden Cembalofarben.
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